Gleich für 2 Tage gastierten KIRLIAN CAMERA im FROM HELL CLUB. Lag am ersten Abend der Schwerpunkt auf den atmosphärischen und ruhigen Stücken, konzentrierten sie sich am 2. Abend ihrer Best of Show auf die etwas dynamischeren Stücke ihrer 43 jährigen Bandgeschichte.

Wobei „tanzbar“ wohl die bessere Umschreibung für den Abend gewesen wäre. Denn auch Songs wie „ECLIPSE“ oder „K-PAX“ glänzen nicht zuletzt durch die sphärischen Melodien und den ruhig engelsgleichen Gesang von ELENA ALICE FOSSI.

Die Sängerin ist seit Beginn des Jahrtausends Teil der Band. Seitdem bekam das immer schon durch Wandlungsfähigkeit und Experimentierfreude geprägte Musikprojekt von Bandgründer ANGELO BERGAMINI nochmal eine neue Richtung.

Mit ihrer Stimmgewalt, die nicht nur durch sanfte Klängen wie in „DE AD ZONE IN THE SKY“ bestechen kann. Auch bei Songs wie „EDGES“ oder dem neuen „GÖTTER, GEHT WEG“ vom kommenden Album „RADIO SIGNALS FOR THE DYING“ kann sie mit kraftvollen, stimmgewaltigen Vocals überzeugen.

Im Februar 2024 wird sich zeigen ob das italienische Dark Wave Urgestein mit dem neuen Doppel CD Album ihre Erfolge der letzten beiden Longplayer weiter Ausbauen und auch mit ihm wieder in die deutschen Charts einziehen kann.

Live vor ihrem Publikum konnten sie jedenfalls auch mit den neuen Stücken bereits überzeugen.

siehe auch: Kirlian Camera 2016, Nürnberg

Doch vor den alten Hasen durften erst mal die jungen Wilden den Saal einheizen.

WISBORG waren dafür eine gelungene Wahl. Die Goth-Rocker aus Hannover lieferten klassische Elemente ihres Genres. Zum Beispiel den tiefen schwermütigen Gesang ihres Frontmans KONSTANTIN MICHAELY und dazu passende melancholische Gitarren. Diesen peppten sie dann mit einer Variantenvielfalt zwischen ihren Songs auf.  So finden sich neben klassischen Goth-Rock Stücken wie THE DREADFUL SHADOWS auch Lieder die deutlich metallastiger sind. Oder aber welche bei denen die Gitarren nur dezent im Hintergrund zu hören sind und stattdessen von Synthie-Elementen getragen werden.

Für die Hälfte der Gäste, die die Band schon kannten, gab es zum Ende noch ein Highlight mit der live Premiere ihres ersten deutschsprachigen Songs „IM FREIEM FALL“.

Ein Vorbote zum neuen Album auf dem sie ihre Bandbreite wieder erweitern und vom Englischen in ihre Muttersprache wechseln.