Vor gut 25 Jahren sorgten die finnischen Gothrocker H.I.M. mit ihren Debüt Album GREATEST LOVESONGS VOL. 666 für aufsehen.

Ihm folgte das dreifach mit Gold ausgezeichnete Album RAZERBLADE ROMAZE sowie sechs weiter Alben, bevor sie sich 2017 auflösten.

Ihren „LOVE METAL“ lebendig zu halten haben sich wenig später HEIKO MAIENSCHEIN und seine Bandkollegen zur Aufgabe gemacht und KISS OF DAWN gegründet.

Nach pandemiebedingten Startschwierigkeiten präsentiert die „bestaussehende H.I.M. Tribute Band“ eine Liveshow voller Melancholie und Romantik, gepaart mit schweren Gitarren und berührenden Keyboard Melodien.

Gleich zum Einstieg gab es mit FOR YOU einen der düstersten H.I.M. Songs. Leider blieb von den schweren Gitarren nicht viel übrig und man erkannte das Lied eigentlich erst am Text. Ich muß hier einräumen das auch das Original in seinen späteren Jahren ihre alten Hits stellenweise live eher weichgespühlt präsentierten und ich nicht weiß ob KISS OF DAWN hier eine solche Version präsentieren wollten, aber für mich startete das Konzert damit eher etwas holprig.

Doch danach ging es steil Berg auf. Es folgten die Eröffnungstracks der ersten beiden Alben, YOUR SWEET 666 und I LOVE YOU, zwei schnelle Rocknummern die das Publikum mitrissen und bei denen man sich auch nicht mehr über die Umsetzung beklagen konnte.

Wie die finnischen Vorbilder binden auch KISS OF DAWN immer mal wieder die Songs anderer Künstler mit ein und so gab es neben den Hits von H.I.M. auch z.B. I DON‘T WANNA BE ME von TYPE O NEGATIVE oder ENJOY THE SILECE von DEPECHE MODE die es auf die Setliste geschafft haben.

Nach den ersten 11 Songs gab es eine kurze Pause und danach einen ruhigen Start mit zwei Akustikstücken. Nur von CARSTEN WAGNER auf der Akustikgitarre begleitet, konnte HEIKO MAIENSCHEIN noch deutlicher als mit der Komplettbesetzung zeigen was für ein hervorragender Sänger er ist.

Natürlich darf bei einer H.I.M. Tribute Show ihr größter Erfolg JOIN ME IN DEATH nicht fehlen.

Und während ein Pärchen sich schon lange davor mental in ihre Jugend und physisch in eine etwas ruhigere Ecke am Rand des Musikclubs bewegt hatte, kam nun auch in der restlichen Halle ein gewisses Boy Group Feeling auf.

Kaum dass TIM LEINWEBER auf seinem Keyboard die ersten Töne des markanten Intros anspielte, startete das Gekreische in der Halle. Was natürlich auch wieder dem Orginal gerecht wurde.

Zum Abschluß gab es noch drei Zugaben, bestehend aus FUNERAL OF HAERTS, REBBEL YELL und BLEED WELL, mit denen der Abend einen gelungenen Abschluß fand.

Aber das Quintett kam nicht alleine. Zur Verstärkung brachten sie ihre Freunde von A NIGHT IN TEMTATION mit.

Die noch ganz neue Band hat sich den Songs von NIGHTWISH und WITHIN TEMTATION verschrieben.

Und sie konnten auch auf Anhieb überzeugen. Sängerin Angy schafft es gekonnt den Gesang beider Bands zu vereinen.

Auch wenn es ihr erster Auftritt mit diesem Projekt ist, sah man ihnen ihre Erfahrung auf der Bühne an. So wirkten sie sicher und präsentierten eine Show, die ihr Publikum vom ersten Song an begeisterte.

Dieser war die ICE QUEEN von WITHIN TEMTATION. Dem folgten im unregelmäßigen Wechsel zwischen den beiden Melodic Metal Größen bekannte Stücke wie OVER THE HILLS AND FAR AWAY oder ANGLES, bevor der Gig mit dem ruhigen SLEEPING SUN von NIGHTWISH endete.